Ökologische Aspekte in der Science Fiction – Abenddiskussion

Ökologische Aspekte in der Science Fiction – Abenddiskussion

Die Science Fiction thematisiert seit jeher politische, technische und gesellschaftliche Entwicklungen. Dabei wird sie natürlich stark von den aktuellen Themen beeinflusst, welche die Menschen bewegen.
Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger Jahre verunsicherte das Waldsterben die Bevölkerung und die Anti-AKW-Bewegung verzeichnete einen großen Zulauf.
Es ist nur konsequent, dass in diese Zeit einerseits die Gründung der Partei „Die Grünen“ und andererseits die Veröffentlichung der ökologischen Science Fiction-Serie „Die Terranauten“ fiel.
Durfte die Menschheit alles tun, wozu sie technisch in der Lage war, oder war es an der Zeit erwachsen zu werden?
In der Abenddiskussion werden Bestseller-Autor Andreas Brandhorst, Der Bürgermeister der Stadt Braunschweig von der Partei Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Helmut Blöcker und Luft- und Raumfahrttechniker Matthias Pätzold über das Thema „Ökologische Aspekte in der Science Fiction“ diskutieren.

Dabei wird die aktuelle Ausgangslage im Bereich von Politik und Technik ebenso thematisiert werden wie der Einfluss, den die Science Fiction auf aktuelle und zukünftige ökologische Themen nimmt und nehmen kann.
Wird die Menschheit bei der Besiedlung eines neuen Planeten ihre Fehler wiederholen, oder besteht eine Chance, dass sie aus der Vergangenheit gelernt hat?
Das Publikum ist dazu aufgefordert, sich rege an der Diskussion zu beteiligen.

Die Besiedlung des Mars – Vortrag von Matthias Pätzold

„Die Besiedlung des Mars“ – Vortrag von Matthias Pätzold

Der Mars war schon immer ein Ort gewesen, über den sich Mythen rankten und der
Sehnsüchte generierte. Als Gegenstand von Science-Fiction-Geschichten hat er
seit dem 19. Jh. die Vorstellung Millionen von Lesern angeregt, die sich die
Fragen stellten: „Gibt es Leben auf dem Mars?“ und „Kann man auf dem Mars
leben?“
Seit gut 50 Jahren besuchen nun schon Raumsonden den Roten Planeten und
vermitteln uns mit ihren zurückgefunkten Bildern den Eindruck einer toten roten
Wüstenei, auf der nichts lebt. Trotzdem geben Wissenschaftler die Hoffnung
nicht auf, in irgendeiner versteckten Ecke trotzdem noch Leben zu finden, wie
auch immer es aussehen mag.
Derweil machen sich private Innitiativen bereit, den Mars zu kolonisieren. Mars
One, Mars Direct und Inspiration Mars wollen Menschen zum Roten Planeten
bringen, die dort dauerhafte Siedlungen errichten sollen. Möglich machen könnte
es ihnen das BFR-Programm des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX, das den Bau
riesiger Transportschiffe plant, mit denen es den Raumtransport revolutionieren
will. SpaceX-Gründer Elon Musk will damit in einem Jahrhundert bis zu 1 Million
Menschen zum Mars bringen und den Menschen so zu einer „multiplanetaren
Spezies“ machen.
Und am Ende bleibt dann noch die Frage, ob man die trockene, kalte Wüstenei
nicht in einen Garten Eden verwandeln kann, so daß die Menschen frei und ohne
Schutzanzug auf ihm wandeln können. Läßt sich der Mars „terraformen“ und wie
soll das vonstatten gehen?

Matthias Pätzold, Jahrgang 1966, hat Luft- und Raumfahrttechnik an der RWTH
Aachen studiert und lebt heute in der Nähe von Darmstadt. Während und nach dem
Studium hat er als Entwickler für Simulationssoftware u. a. für fluidtechnische
Systeme gearbeitet. Seit 2000 betreibt er die Webseite Space Science Journal,
die von seinem Fachwissen profitiert. Dieses Webmagazin für
Weltraumwissenschaft, Raumfahrttechnik und Planetologie versorgt er mit
fachmännisch übersetzten Nachrichten und Artikeln aus dem Raumfahrtsektor. Auch
für das Perry-Rhodan-Journal hat er in der Vergangenheit einige Artikel
beigesteuert. Auf Science-Fiction-Conventions ist er gern gesehener Gast und
referiert regelmäßig über aktuelle Themen aus der Raumfahrt.
www.spacesciencejournal.de